Promi-Testimonials:
Haribo wirbt künftig ohne Michael "Bully" Herbig
Der Süßwarenfabrikant setzt künftig auf Werbung ohne prominente Markenbotschafter - Konzepte dafür werden derzeit getestet.
Thomas Gottschalk war rund 25 Jahre lang Werbebotschafter von Haribo, bis er Ende 2015 das Zepter an seinen Nachfolger Michael "Bully" Herbig übergab. Doch Herbig wird das Vierteljahrhundert wohl nicht schaffen: Der Bonner Süßwarenfabrikant will künftig ohne Promis für Goldbären & Co. werben.
Der Grund: Es sei einfach kein bekanntes Gesicht mehr für die Kampagnen erforderlich, so Haribo-Chef Hans Guido Riegel im Gespräch mit dem Spiegel: "Inzwischen erklärt sich die Marke von selbst, wir prüfen deshalb, wie wir in Zukunft werben."
Wie das aussehen könnte, sei noch offen. Fest steht: "Wir möchten vorerst mit Kampagnen ohne Testimonial arbeiten. Hierfür testen wir derzeit verschiedene Konzepte." Von jetzt auf gleich wird Herbig aber nicht aus den Spots verschwinden: Sein Vertrag mit Haribo läuft noch bis zum Jahresende. Doch dann werden die Spots, darunter auch Herbigs Favorit, wohl verschwinden.
Die Marke soll im Vordergrund stehen
Riegel selbst zieht es, anders als seinen Onkel Hans Riegel zu Gottschalk-Zeiten, nicht vor die Kamera: "Haribo soll im Vordergrund stehen, nicht ich", so der Chef des Familienunternehmens.
Ganz ohne Werbung wird es aber auch künftig nicht gehen – auch, wenn der Goldbär eine Markenbekanntheit von 99 Prozent hat: "Jede Marke braucht Werbung, vor allem, wenn Sie die 99 Prozent Markenbekanntheit halten wollen," so Riegel. Und die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht: Mitbewerber wie Katjes und Storck arbeiten stetig daran, ihre Marktanteile weiter auszubauen.